Stadtteil im Stadtbezirk Pieschen. Für statistische Zwecke bildet der größere nördliche Anteil den "statistischen Stadtteil" 24 Trachau, der kleinere südliche (allerdings mit dem Dorfkern um Alttrachau geschichtsträchtigere) gehört zum "statistischen Stadtteil" 22 Mickten. Der Stadtteil ist im wesentlichen identisch mit der Gemarkung Trachau. Trachau gehört seit 1903 zu Dresden.
Geschichte
Trachau wurde 1242 erstmalig als Trachenowe (mnittelhochdt. Siedlung bei den Drachenbergen) erwähnt. Ursprünglich unterstand das Straßenangerdorf dem Meißner Hochstift, später Dresdner Ämtern, seine Bewohner betrieben Feld- und Viehwirtschaft sowie Weinbau. Langsame erweiterte sich der Ort durch Häusler, aber auch Ansiedlungen an der neuen Meißner Poststraße. Hier entstand 1781 u.a. die später stadtbekannte Gastwirtschaft "Goldenes Lamm", die in DDR-Zeiten das Puppentheater beherbergte und heute von einer religiösen Gemeinschaft genutzt wird.
Nach 1880 begann die geschlossene Bebauung entlang der Leipziger Straße im Anschluss an Mickten. Von Trachenberge und Pieschen-Nord schob sich die dortige Bebauung mit Stadtvillen auf die Trachauer Gemarkung vor. Ab 1928 setzte in der damals noch unbebauten Flurmitte eine rege Wohnungsbautätigkeit durch Genossenschaften ein. Hier entstanden Einfamilien- und Reihenhäuser, aber auch mehrgeschossiger vorbildlicher Wohnungsbau in der Tradition des Bauhauses. Ergänzt wurde der Wohnungsbau durch soziale Einrichtungen, so entstand an der Industriestraße ein Altersheim (Güntzheim), heute das Städtische Krankenhaus Neustadt. Die Siedlungen wurden inzwischen umfassend saniert. In dieser Gegend liegt auch die 1927/29 von Oswin Hempel erbaute Apostelkirche.
ÖPNV einst & jetzt
Trachau wird durch zwei Radiallinien der Straßenbahn erschlossen, die beide über Pieschen direkt Richtung Szeneviertel Neustadt und Innenstadt) führen. Über die Strecke auf der Leipziger Straße ist Trachau darüber hinaus mit Radebeul, Coswig und Weinböhla im Landkreis Meißen verbunden.
Bebauung & Wohnen
Trachau besteht baulich im wesentlichen aus 3 Teilen: dem alten Dorfkern mit angrenzender geschlossener Bebauung entlang der Leipziger Straße (der zum "statistischen Stadtteil" 22 Mickten gehörige Ortsteil südlich der Bahnlinie), den inzwischen umfassend sanierten Siedlungen der 1920/30er Jahre um die Industrie- und Kopernikusstraße sowie im Grenzbereich zu Trachenberge (auch Wilder Mann genannt) eine etwa 100jährige Stadtvillenbebauung.
Gesundheitswesen & Seniorenheime
Kirchen & Religionsgemeinschaften
Kultur & Freizeit
Am nördlichen Stadtteilrand befindet sich das Naherholungsgebiet Junge Heide, dass den Heidefriedhof umschließt.
Einkaufen & Einkehren
Traditionelle Einkaufsmöglichkeiten bestehen vorallem entlang der Leipziger Straße, aber auch am Wilden Mann, daneben gibt es einige Supermärkte in den Wohngebieten. Die Gastronomie ist insgesamt eher unterentwickelt, dennoch findet man vereinzelt ansprechende Gaststätten, vorallem im Raum Alttrachau.
Das nächste Gymnasium befindet sich in Pieschen.
Arbeiten
Größere Arbeitgeber sind Landeskriminalamt und Krankenhaus Neustadt, daneben diverses Gewerbe z.B. nahe der Eisenbahnlinie.