Die kreisfreie Stadt Chemnitz ist
Sitz der Landesdirektion Sachsen.
Lage und Bedeutung
Chemnitz liegt im südwestlichen Sachsen am gleichnamigen Fluss Chemnitz. Es ist der Bevölkerung nach die drittgrößte Stadt in Sachsen, ist seit der 2. Hälfte des 19. Jh. als Industriestandort bekannt und wurde deshalb auch als Sächsisches Manchester bezeichnet.
Die Stadt ist eines von sechs Oberzentren Sachsens und ist neben Zwickau ein Kern der Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau, sie ist Universitätsstadt (TUC), Eisenbahn- und Autobahnknotenpunkt.
Geschichte
Chemnitz wurde 1143 erstmals urkundlich erwähnt. In der zweiten Hälfte des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jh. entwickelte sich Chemnitz zu einer der wichtigsten Industriestädte Deutschlands.
1945 wurde die Chemnitzer Innenstadt fast vollkommen zerstört, die Ruinen wurden während der Nachkriegsjahre weitestgehend abgeräumt und auf stark veränderten Straßengrundriss eine neue Stadt überwiegend in Plattenbauweise errichtet. Ausnahme ist die westseite der Inneren Klstergasse, dernen Aufbau sich stark an erzgebirgische Traditionen anlehnte.
Zwischen 1953 und 1990 war es in Karl-Marx-Stadt umbenannt.
Im 19. und 20. Jh. war die Stadt vor allem Industriestadt, nach Rückgang der Industrie seit der Wende auch zunehmend Kunst- und Museumsstadt.
Von 1952 bis 1990 war sie Bezirksstadt eines DDR-Bezirkes, danach bis 2008 Sitz eines sächsischen Regierungs- bzw. bis 2012 eines Direktionsbezirks. Heute ist in Chmenitz der Sitz der Landesdirektion Sachsen.
Chemnitz ist 2025 zusammen mit der slowenisch-italienischen Doppelstadt Nova Gorica / Gorizia Kulturhauptstadt Europas.
Wohnen und Bebauung
Chemnitz hat - was Struktur, Baustil, aber auch Zustand anbelangt - sehr unterschiedliche Stadtviertel.
Die Innenstadt ist eine Mischung aus wenigen Resten der Vorkriegsbebauung (meist Museen, Kirchen, Theater, ehem. Warenhäuser) sowie Neubauten aus der frühen DDR, eher eintönige Plattenbauten ohne Bezug zum historischen Stadtgrundriss sowie Nachwendeergänzungen mit dem Versuch einer Stadtbildrekonstruktion.
Im Westen schließt sich an die Innenstadt ein gut erhaltenes und saniertes Gründer- und Jugendstilviertel auf dem Kaßberg an, im Norden um den Brühl und den Schlossberg weniger prachtvolle Gründerzeitbebauung. Eines der größten Gründerzeitviertel in Deutschland liegt zudem auf dem Sonnenberg nordöstlich der Innenstadt.
Entlang der Ausfallstraßen ist eine eher triste Mischung aus einfachen Mietshäusern, ehemaligen Industrie- und heutigen Gewerbebauten zu finden. Im Osten (Yorckgebiet) und Südwesten (Hutholz, Morgenleite) befinden sich große Plattenbaugebiete der spateren DDR-Ära. Es gibt aber auch überall schön sanierte Siedlungen der Zwischenkriegszeit, beispielsweise im Osten um die Geibelstraße.
Die nach der Wende eingemeindeten Vororte haben ihren ländlichen bzw. vorstädtischen Charakter überwiegend bewahrt.
Verkehrsanbindung
Chemnitz liegt an zwei Bundesautobahnen, die sich beim Ortsteil Röhrsdorf kreuzen.
Weiterhin liegt die Stadt an der Eisenbahstrecke Hof – Dresden (Sachsen-Magistrale), in Chemnitz beginnen Regional- bzw. Citybahntrecken nach Leipzig, Elsterwerda und ins Erzgebirge.
In Chemnitz verkehrt seit eine 1880 Straßenbahn, zunächst als Pferdebahn, ab 1893 als elektrische Bahn. Sie hatte die ungewöhnliche Spurweite von 915 mm, die bis 1914 auf 925 mm erweitert wurde. Ab 1959 wurden Schmalspurabschnitte der Linie 5 zwecks Umspurung auf 1425 mm stillgelegt, die erste Normalspurlinie wurde 1960/67 schrittwiese errichtet. 1988 wurde der letzte Schmalspurabschnitt stillgelegt und der letzte Normalspurabschnitt – nach Reduzierung der Planung in der DDR – eröffnet. Seither verkehrt die Straßenbahn nur noch in der südlichen Stadthälfte. Nach der Wende kamen dort weitere kürzere Strecken hinzu, wie z.B. zum Technopark.
Die Linien 1 und 2 fahren kombiniert, damit sind es eigentlich nur vier echte Linien. Die Straßenbahntrasse nach Altchemnitz wird nur noch durch die City-Bahn C11 bedient.
Anderseits führen Linien der Chemnitzbahn nach Norden und Süden weit über die Stadtgrenzen hinaus. Diese nutzen im Stadtgebiet die Strecken der Chemnitzer Straßenbahn mit und werden an Endpunkten wie in Altchemnitz, am Technopark und am Hauptbahnhof mit Eisenbahnstrecken verknüpft.
Außerdem gibt es eine Vielzahl an städtischen und Regional-buslinien.
Kirchen und Religionsgemeinschaften
Die Stadt verfügt mit der Technischen Universität Chemnitz übr eine höhere Bildungseinrichtung. Es gibt mehrere Foschungseinrichtungen, 45 Grundschulen, 16 Oberschulen und zehn Gymnasien.
Kernbranchen sind die Automobilindustrie (Volkswagen-Motorenwerk) und der Maschinenbau.