Die Große Kreisstadt gehört zum Landkreis Meißen und grenzt nördwestlich an die Landeshauptstadt Dresden.
Radebeul besteht aus 10 früheren Gemeinden.
Geschichte
1924 erhielten Radebeul und Kötzschenbroda noch getrennt Stadtrecht, ehe sie 1935 zur gemeinsamen Stadt Radebeul vereinigt wurden.
Radebeul
ist ein Rundplatzdorf und wurde 1349 erstmals als Radebul (u mit Ring darüber, altsorbisch: Ort des Radobyl) erwähnt, spätere Schreibweisen waren Radebul (1370), Radewel (1593), Rodewell (1618) und Radebeil (1773). Der Dorfplatz heißt wegen seiner Form noch heute Am Kreis. Der Ort unterstand verwaltungsmäßig bereits seit 1378 dem Amt Dresden.
Im 16. Jh. kam ein Teil der wüst gewordenen Flur Gleina, welche sich südöstlich anschloss, an Radebeul.
Serkowitz
ist ein Breitgassendorf, welches erstmals 1315 als Zerakuicz erwähnt wurde. Der Name leitet sich vom altsorbischen Wort für Kirche ab. Der nahegelegene Haltepunkt Radebeul-Weintraube war der erste an der Bahnstrecke von Dresden nach Leipzig.
Oberlößnitz, siehe Sondertafel Oberlößnitz
ist als Winzersiedlung entstanden, bis ins 19.Jh. hieß die Gegend einfach nur Rodeland und war Teil der Serkowitzer Flur. In Oberlößnitz befinden sich bedeutende Kulturdenkmäler wie Hoflößnitz, Haus Sorgenfrei und das Bennoschlößchen.
Wahnsdorf, siehe Sondertafel Wahnsdorf
wurde 1350 erstmals als Wahendorf erwähnt und taucht in später Dokumenten als Waginsdorf (1378) und Banßdorff (1539) auf. Der Ort hat die Form eines Straßendorfes und liegt auf der Hochfläche der Lößnitz.
An der Kante dieser Hochfläche zu den weinbewachsenen Hängen des Elbtales liegt das Traditionsrestaurant Spitzhaus, von dem man einen hervorragenden Blick über Radebeul und Dresden hat (wenn es nicht gerade regnet ...).
Kötzschenbroda, siehe Sondertafel Kötzschenbroda
der Ort () wurde 1271 erstmals als Coschebrode erwähnt, spätere Namen waren Schozebro (1226) und Schosebrode (1242). Der Name geht auf da altsorbische Skoci brod = "Spring über die Flut" zurück. Zum Ort gehört auch noch der später Oberort genannte Flurteil auf der Lößnitz-Hochfläche neben Lindenau.
Der angerförmige Dorfplatz Altkötzschenbroda () ist heute eines der am besten erhaltenen Stadtdörfer im Dresdner Raum. Nach der Wende entwickelte er sich zum Wein- und Kneipendorf mit einer Vielzahl kleiner Läden und diverser alternativer Einrichtungen.
Fürstenhain
das um 1553 entstandene Gassendorf liegt östlich des heutigen Dorfangers Altkötzschenbroda und wurde 1555 auch "Neues Dorf" genannt. 1839 wurde des Dorf mit Kötzschenbroda verbunden und 1876 endgültig eingemeindet.
Lindenau
ist ein 1287 erstmals als Lindenowe erwähntes Gassendorf auf der Lößnitz-Hochfläche. Seine Bewohner arbeiteneten größtenteils in den umliegenden Weinbergen.
Naundorf
ist das älteste der Lößnitzdörfer und wurde bereits 1144 als Nuendorf erwähnt. Erwähnenswert ist die Feuerlöschordnung von 1775 mit relativ strengen Vorschriften, die aber weder die Schäden während der Befreiungskriege 1812/13 noch die Katastrophe von 1822, bei dem fast der gesamte Ort niederbrannte, verhindern konnte.
Niederlößnitz
der Name Lößnitz tauchte erstmals 1286 auf und wird vom altsorbischen Lesnica = Waldbach abgeleitet. Typisch für die auch heute noch lockerer Bebauung sind die Preß- und Winzerhäuschen am Fuße der Weinberge. Die Gemeinde entstand erst 1839 aus dem Weinbergsverein und entwickelte sich danach zum Wohnort von pensioneirten Beamten, Industriellen und Offizieren.
Am Rande von Niederlößnitz liegt das Schloss Wackerbarth, der Sitz des Sächsischen Staatsweingutes.
Zitzschewig, siehe Sondertafel Zitzschewig
der Ort () wird 1366 erstmals als Czuczkewitz im Zusammenhang mit einem Weinberg erwähnt. Der Name leitet sich vom altsorbischen Cizkovic (bedeutet etwa Zeisigort) ab. Später tauchen Schreibweisen wie Zewischteicz (1464) und Zetschwitz (1539) auf. Zum Ort gehörten eine Vielzahl von Weinbergen, 1547 werden 26 Weinberge genannt.
In Zitzschewig befindet sich auch das sog. Hohenhaus.
ÖPNV einst und jetzt
Von 1899 an verkehrte die meterspurige Lößnitzbahn zunächst ab Mickten
bis Gasthof "Weißes Roß", kurz danach bis Kötzschenbroda.
1920 wurde sie einspurig nach Zitzschewig verlängert und 1929/30 auf 1450 mm,
d.h. die in Dresden übliche Straßenbahn-Spurweite, umgespurt. Die Liniennummern wechselten, lange Jahre waren es die Linien 14 und/oder 15, die Radebeul durchfuhren.
Nach der Linienreform 1969 traten an ihre Stelle die Linien 4 bzw. 5 mit wechselnden Endpunkten in Weinböhla bzw. Radebeul-West.
Heute verkehrt nur noch die Linie 4 auf dieser Strecke.
Radebeul verfügt heute über S-Bahn-Anschluß (S1) nach Dresden und Meißen; Straßenbahnanbindung nach Dresden, Coswig und Weinböhla (Linie 4) sowie diverse Busverbindungen (u.a. nach Dresden-Kaditz und Moritzburg).
Wohnen & Bebauung
Neben mehreren Dorfkernen, deren sehenswertester der in Kötzschenbroda ist, und den Weinbergssiedlungen am Lößnitzhang ist Radebeul vor allem durch ausgedehnte Villenviertel der Vorkriegszeit geprägt. Dieses Bild einer Gartenstadt wird nur durch wenige unpassende Gewerbebauten der DDR-Zeit gestört, während die maßvolle Wohnbebauung der 1950/60er durchaus ins Stadtbild passt. Von Plattenwohnsiedlungen der 1980er Jahre wurde die Stadt verschont, diese entstanden -auch für Radebeuler Wohnungssuchende- im benachbartem Coswig.
Gesundheitswesen & Seniorenheime
Kirchen & Religionsgemeinschaften
Einkaufen & Einkehren
Lokale Einkaufsviertel existieren in Radebeul-Ost und -West. Der sich an das Stadtteilzentrum West anschließende Dorfanger Altkötzschenbroda ist durch eine Vielzahl von Cafès und Gaststätten sowie kleiner Läden geprägt.