(Alt-)Kötzschenbroda ist mit seinen vielen Weinstuben, Kneipen und Cafés der wohl bekannteste Stadtteil von Dresdens Nachbarstadt Radebeul.

Geschichte
Erstmals 1271 als "Coschebrode" urkundlich erwähnt, streifte ihn 1645 ein Hauch von Weltgeschichte, als im Pfarrhaus der Waffenstillstand zwischen Sachsen und Schweden unterzeichnet wurde, was für Sachsen das Ende des 30jährigen Krieges bedeutete. Eine Gedenktafel auf dem Dorfanger erinnert an dieses historische Ereignis. In der am Südostende des Angers gelegenen
Friedenskirche (Homepage der Friedenskirchgemeinde) erinnert ein kleiner Gedenkraum ebenfalls an dieses Ereignis.

Als Kirch- und Marktflecken hatte Kötzschenbroda auch für die umliegenden Ortschaften Bedeutung. Die Industrialisierung brachte weiteren Aufschwung. Schließlich bekam Kötzschenbroda 1924 das Stadtrecht zugesprochen. Doch bereits 1935 wurde es selbst eingemeindet und ist seitdem ein Stadtteil von Radebeul. Sein historischer Dorfkern mit den herrlichen Bauernhöfen geriet allmählich in Vergessenheit und wäre fast gänzlich verschwunden.

Im 16.Jh. entstand außerhalb von Kötzschenbroda ein Fürstenhain genanntes Gassendorf auf dem Gebiet des alten Kötzschenbroder Vorwerkes 1839 wurde der Gemeindeverband Kötzschenbroda mit Fürstenhain gebildet, 1876 wurde Fürstenhain nach Kötzschenbroda eingemeindet.

Aufschwung zum bekanntesten "Stadtdorf" im Raum Dresden.
Doch das Jahr 1994 brachte für Altkötzschenbroda die Wende. Zum Sanierungsgebiet erklärt, entwickelte es sich mit seinem historischen Dorfkern innerhalb kurzer Zeit zu einem architektonischen Kleinod. Neben den "Ureinwohnern" fanden hier auch Künstler und Architekten ihr Domizil. Rund um den langgestreckten, baumbestandenen Dorfanger öffneten originelle Kneipen und Geschäfte, Galerien und Werkstätten, Pensionen und ein Hotel die Pforten.

Traditionelles verbindet sich auf harmonische Weise mit Modernem. 2002 wurde diese gute Entwicklung mit einer Silberplakette im bundesweiten Wettbewerb der "Deutschen Stiftung Denkmalschutz" honoriert.

Einkehren
Altkötzschenbroda ist neben der Dresdner Neustadt und dem Gebiet um die Münz- und Weiße Gasse mit Sicherheit das sehenswerteste und vielfältigste Ausgehgebiet im Dresdner Raum. Um den sanierten historischen Dorfanger sind rund 20 gastronomische Einrichtungen zu finden.

Kultur & Freizeit
Jährlich im September wird auf dem gesamten Dorfanger und den angrenzenden romantischen Höfen das traditionelle Herbst- und Weinfest gefeiert ().

Am Rande Kötzschenbrodas, bereits auf der Flur von Niederlößnitz, liegt das barocke Schloss Wackerbarth.